Mittwoch, 15. März 2017

Essen und Kochen - Einblicke in unsere Küche


Lebensmittel unverpackt einzukaufen, schaffen wir mittlerweile sehr erfolgreich. Nur Butter wird noch manchmal im beschichteten Papier gekauft, da wir einen durchschnittlichen Wochenverbrauch von einem Kilo haben, und das ausschließliche Selber-Schütteln manchmal doch ein zu großer Kraftakt ist. Auch Zucker kaufen wir nach wie vor in Papiertüten. Es gäbe zwar die Möglichkeit, Bio-Rohrzucker aus Übersee im Großgebinde zu bestellen, aber im Sinne der Nachhaltigkeit haben wir uns für heimischen Rübenzucker entschieden, und nehmen dafür ein wenig mehr  Verpackung in Kauf. 
Die meisten Vorräte bewahren wir in Schraub- und Einmachgläsern auf, was in der Küche durchaus ein hübscher Anblick ist. Das bunte Durcheinander an unterschiedlichen Papier- und Plastikpäckchen oder Schachteln vermissen wir nicht. 
Unser Lebensmittelvorrat besteht nun aus Grundnahrungsmitteln, Fertigprodukte fallen natürlich weg. Doch schon vorher war es uns wichtig, frisch und ausgewogen zu kochen, daher gab es hier im Prinzip keine große Umstellung. Ich habe mittlerweile gelernt, Strudel- und Pizzateig selbst zu machen, und auch Gnocchiteig ist eigentlich weder kompliziert noch besonders zeitaufwendig. 
Manche Gerichte gibt es zu Hause einfach nicht.
Schließlich können wir Tiramisu auch im Restaurant essen, und müssen uns nicht den Kopf zerbrechen, wie wir Biskotten/Savoiardi und Mascarpone ersetzen oder selber machen könnten. Doch auch das ist nicht neu, denn bei uns war es immer schon so, dass es etwa Pommes und Wiener Schnitzel einfach nur im Gasthaus gab. Mama konnte und wollte dieses Gericht nicht zu Hause kochen, und das wurde akzeptiert. Überhaupt habe ich meine Rezeptesammlung nochmals kritisch durchforstet, und Rezepte mit Zutaten, die es zwangsläufig nur verpackt gibt, einfach ausgemistet. Andererseits wurde unser Speiseplan mit Linsen, Bohnen und Polenta erweitert, die wir zuvor eher selten aßen. Interessant war diesen Winter auch die Herausforderung, sich (größtenteils) mit heimischem Gemüse unseres Biobauern zu begnügen. Wer hat je schon von Spitzkohl gehört? Und welche Gerichte lassen sich damit zaubern??? Hier wurde uns auch erst bewußt, wie wenig wir als durchschnittliche Konsumenten über die Erntezeiten von Obst und Gemüse Bescheid wissen. Schließlich sind wir es heute gewohnt, dass das ganze Jahr über alles verfügbar ist. Nun, wir haben dazugelernt, und die Kinder freuen sich, dass mit Frühlingsbeginn die Kohl- und Rübenzeit ein Ende findet.

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