Mittwoch, 15. Februar 2017

Beikost ohne Gläschen & Babykeks



Im Laufe der letzten zehn Jahre haben wir mit unseren Kindern einige Beikost-Moden miterlebt: Jede Woche nur ein neues Lebensmittel anbieten, kein Brot im ersten Lebensjahr, keine Kuhmilch im ersten Lebensjahr, etc. Die aktuelle Empfehlung der Kinderärzte kommt hingegen dem gesunden Hausverstand entgegen: eine gesunde ausgewogene Ernährung ohne explizite Verbote (ausgenommen sind weiterhin rohes Fleisch, rohe Eier, Honig, stark Blähendes und zu viel Salz). Somit müssen Eltern nicht auf industriell gefertige Beikost zurückgreifen, sondern das Baby kann schon bald bei den Familienmahlzeiten mitessen. Fazit: weniger Arbeit für Mama, mehr Spaß fürs Kind und kein Müll.

Schon bei unserem ersten Kind hat mich die Tatsache irritiert, dass der Karottenbrei von Hipp & Co. nicht die geringste Ähnlichkeit mit einem selbstgekochten Karottenbrei hat - weder optisch noch geschmacklich. Strahlend orange, cremig und wunderbar süß. Schon damals entschieden wir, unserem Gefühl folgend, Gläschen nach Möglichkeit zu meiden. Und wieso soll ein Baby auch Spaghetti Bolognese aus dem Gläschen essen? Damit es sich früh genug an den Geschmack industriell gefertigter Lebensmittel gewöhnt?

Der Speiseplan unserer Kinder gestaltete sich folgendermaßen:

  • Allererste Mahlzeiten: Karottenbrei
    Dieser altmodische Einstieg in die Beikost hat sich gut bewährt. Den süßen Geschmack lieben Babys einfach. Wir haben hierfür eine größere Menge Karotten gedünstet, mit ein wenig Rapsöl (weil geschmacksneutral) püriert, in Eiswürfelbehälter gefüllt und nach dem Auskühlen eingefroren.
     
  • Weitere erste Mahlzeiten: Gemüsebreie
    Wie zuvor: verschiede Gemüsearten (entweder sortenrein oder gemischt) dünsten, mit ein wenig Öl pürieren und einfrieren. Kartoffelbrei eignet sich zum Einfrieren nicht, aber wenn die großen Familienmitglieder Kartoffeln essen, kann fürs Baby ein Stück ganz leicht mit der Gabel zerdrückt werden.

  • Fortgeschrittene Esser: Familienkost
    Für doppeltes Kochen ist bei uns auf Dauer keine Zeit, und das hat sein Gutes: Rein aus Bequemlichkeit wurde jedem unserer Kinder sehr bald die normale Mahlzeit einfach mit der Gabel zerdrückt.
     
  • Obstjause:
    Mildes Obst dünsten und pürieren. Schnelle Variante: roh mit der Gabel zerdrücken.
    Nach Belieben mit Joghurt mischen.

  • Snacks:
    Gemüsesticks knabbern (sehr beliebt bei zahnenden Babys);
    hartes Brot oder Semmel knabbern (Achtung: weiche Semmeln können am Gaumen kleben bleiben und würgen)


TIPP:
Es bewährt sich, rechtzeitig vor dem Winter eine ausreichende Menge an regionalem Gemüse einzukochen.

Ein Wort zum Schluß: Angeblich sind Plastiklöffel für Babys Mahlzeiten besser geeignet als herkömmliche Dessertlöffel, da die Kanten weniger scharf sind. Wir haben hingegen die Erfahrung gemacht, dass Babys sehr gut und ohne relevantes Verletzungsrisiko mit normalen Löffeln gefüttert werden können. Und besonders während des Zahnens schätzen die Kleinen es, auf dem kühlen Metall zu beißen.

1 Kommentar:

  1. Meine Kinder sind ja schon lange aus dem "Erstes-Essen"-Alter heraussen (fast 18, 14, 11 und 7), aber trotzdem hab ich mich über deinen Beitrag gefreut -einfach deswegen, weil ich endlich, endlich jemanden entdeckt habe, der das Ganze genauso sieht wie ich :-).

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