Sonntag, 28. Mai 2017

Plastikfreie Jause


Einmal in der Woche gehen die Kindergartenkinder in den Wald wandern. Das Jausnen in der Natur ist dabei jedesmal ein Spaß. Da sowohl die rosa Plastikjausenboxen, als auch die Eiskönigin-Trinkflaschen aus Plastik schon vor einiger Zeit den Geist aufgegeben haben, entschieden wir uns nun für Edelstahl. 
Die Flaschen und Dosen gibt es in unterschiedlichen Größen und Ausführungen im Internet oder in Unverpackt-Läden. Sie sind zwar in der Anschaffung teurer, dafür aber deutlich langlebiger und natürlich plastikfrei! Unsere letzte Plastiktrinkflasche wurde dadurch zerstört, dass sie in befülltem Zustand geworfen wurde - und leider platzte. Der Edelstahlflasche würde das nur eine Delle kosten. Zugegeben, Eiskönigin- oder Minnie Mouse-Motive finden sich nicht mehr auf den neuen Jausenboxen. Doch die Kinder haben sie mit hübschen Stickern , die wir noch zu Hause hatten, individuell verziert. Wenn Blümchen und Ponys in wenigen Jahren "total uncool" sein werden, dann können wir die Sticker einfach wieder runterlösen!
 
Detail am Rande: Am Waldtag darf jedes Kind eine kleine Süßigkeit mitnehmen, die bei uns meist selbstgemacht ist. Es freut mich immer besonders, wenn beim Tauschen der Naschereien unsere Karamellzuckerl und Fruchtgummis scheinbar auch bei den anderen Kindern sehr gut ankommen! 

Samstag, 27. Mai 2017

Papa goes zero waste


Ist Zero Waste weiblich? Wieso sind es fast ausnahmslos Frauen, die diesen Lebensstil in ihre Familien bringen? Bei uns war es nicht anders, und Papa fürchtete anfangs, durch Mamas "Spinnerei" zu Dingen zwangsverpflichtet zu werden, die ihm widerstreben könnten. Beinahe ein Jahr ist vergangen, und in einem fast schleichenden Prozess wurde aus  Papa ein bemerkenswerter Zero Waster. Hier seine Liste der Tops und Flops:
 
Papa holt samstags Gebäck

TOPS

  • Bier aus Pfandflaschen schmeckt genauso gut wie Dosenbier.
  • Cola gibt es von Murauer Bier im Pfandglas - der Geschmack hat überzeugt.
  • Stoffservietten sind genauso gut wie Papierservietten oder Küchenrollen.
  • Jeden Samstagmorgen holt Papa mit der Kinderschar frisches Gebäck beim Bäcker. Anfangs noch im Plastiksackerl, inzwischen schon in hübschen Leinensäcken, die Mama extra zu diesem Zweck genäht hat.
  • Stoffwindeln sind anfangs gewöhnungsbedürftig, beim vierten Kind beherrscht Papa die Wickeltechnik mittlerweile wie im Schlaf.
  • Das selbstgerührte Geschirrspülmittel ist zwar nicht seine Sache, doch mit der Alternative der Firma Pach (im wiederbefüllbaren 5-Liter-Kanister) ist er sehr zufrieden.
  • Die Suche nach Streichwurst in Pfandgläsern war nicht erfolgreich. Daher gibt es als Brotbelag mittlerweile Schinken, der im Supermarkt in unsere Edelstahldose gepackt wird, allerdings nur am Wochenende! Der Rest der Familie bevorzugt Honig oder Marmelade, und hat es diesbezüglich leichter.
  • Zur Bambuszahnbürste hat Papa freiwillig gegriffen - vielleicht weil ihn die Kinder mit ihrer Begeisterung dafür angesteckt haben?
 

FLOPS

  • Stofftaschentücher sind ein absolutes No-Go. Doch zumindest den Kindern putzt Papa damit bereitwillig die Nase.
  • Bei der selbstgerührten Zahnpasta überwiegt die Skepsis - lieber eine konventionelle Pasta aus der Tube.
  • Feste Haarseife ist nicht überzeugend genug, Papa bleibt lieber bei seinem bisherigen Shampoo.
 

Sonntag, 21. Mai 2017

Get involved: Unser Ort bekommt Pfandmilch


Milchprodukte im Pfandglas bekamen wir bisher von unserem Bauern, der uns einmal wöchentlich auch mit Obst, Gemüse und Eiern beliefert. Doch irgendwie gab es schon länger Schwierigkeiten: Entweder es wurden weniger als die bestellte Menge von 5l Milch geliefert, oder das Ablaufdatum des Schlagobers war mit dem Tag der Zustellung ident. Insgesamt eine unbefriedigende Situation. Auf Tetrapack und Plastikbecher umzusteigen war aber auch keine Alternativ. Wer einmal begonnen hat, konsequent Zero Waste zu leben, möchte für gewöhnlich nicht mehr zurück. Auch auf uns trifft das zu. 

Zwar gibt es im nächsten Ortsteil ein kleines Geschäft, das Milchprodukte in Pfandgläsern führt, doch dorthin müssten wir mit dem Auto fahren. Auch keine praktikable Lösung. Als nun ganz in unserer Nähe ein kleines Geschäft mit dem Schwerpunkt auf regionale Produkte eröffnete, fragte ich bei der Inhaberin nach, ob sie Milch, Joghurt, Topfen etc. im Glas anbieten könnte. Von Bekannten und Freunden wusste ich, dass durchaus Nachfrage vorhanden ist. Die Ladenbesitzerin versprach, sich nach einem geeigneten Milchbauern umzuhören. Daraufhin erhielt ich einige Wochen keine Rückmeldung, und rechnete bald nicht mehr mit einer Antwort. Doch irgendwann kam doch noch der Anruf: Es gibt einen Milchbauern im Nachbarort, der Biomilchprodukte - wie gewünscht im Pfandglas - anbietet. Wir konnten also starten! Um das Risiko für die Besitzerin des Geschäfts gering zu halten, einigten wir uns darauf, dass sie die Produkte auf Bestellung verkaufen würde. In der einen Woche kann der Kunde bestellen, mittwochs und samstags darauf kann er sie direkt im Geschäft abholen. Ich begann sofort, diese neue Einkaufsmöglichkeit im Bekanntenkreis zu bewerben, und tatsächlich: Es gibt bereits einen kleinen aber feinen Kundenstamm, der allmählich wächst. 

Fazit: Eine Bereicherung für unseren Ort, eine Erleichterung für die wachsende Zahl an nachhaltig denkenden Konsumenten, ein Gewinn für den Milchbauern und die Besitzerin des Geschäfts. Und ein Beweis dafür, dass wir mit unserem Kaufverhalten tagtäglich durchaus weiterreichendere Entscheidungen treffen bzw. einen nicht zu unterschätzenden Einfluss auf den Markt haben. Daher muss der Konsument manchmal die Dinge eben selbst in die Hand nehmen!

Freitag, 19. Mai 2017

Warum wir Zucker lieber verpackt kaufen


Seitdem wir keine hochverarbeiteten Lebensmittel mehr kaufen, und auch Kekse und Süßigkeiten selbst herstellen, ist unser Verbrauch an Mehl und Zucker stark gestiegen. Mehl können wir unverpackt in der nächstgelegenen Mühle kaufen, mit Zucker sieht es da schon schwieriger aus.
Durch Zufall stießen wir im Internet auf einen heimischen Anbieter, der Zucker im Großgebinde anbietet, wodurch zumindest deutlich weniger Verpackungsmüll anfällt. Noch dazu gibt es diesen Zucker in Bioqualität, hergestellt aus Rohrzucker. Ursprungsländer sind Kuba, Brasilien und die Dominikanische Republik. Doch halt! Wieso aus Übersee? Was ist denn mit der guten alten Zuckerrübe?
Unsere Recherchen haben folgendes ergeben: Der österreichische Zuckerproduzent AGRANA produziert seit einigen Jahren Bio-Rübenzucker, wobei sogar ein Zero-Waste-Prinzip Anwendung findet: Aus den Co-Produkten, die bei der Herstellung des Bio-Zuckers anfallen, werden Biofutter- und -düngemittel erzeugt. Es gelingt somit eine fast vollständige Verwertung der Rohstoffe, die Menge an Abfällen bleibt gering. Im Handel wird dieser Bio-Zucker als "Wiener Zucker" verkauft. Einziger Haken an der Sache: Der Zucker ist in Papiertüten abgepackt.
Unseren vier Naschkatzen ist es nicht wichtig, woher die Süße kommt, doch wir Eltern haben unsere Wahl getroffen. Wir können die weiten Transportwege des Rohrzuckers nicht gutheißen, wenn es doch eine heimische Alternative gibt. Zudem wollen wir unsere Rübenbauern unterstützen. Dafür nehmen wir auch die Papiertüten in Kauf, denn sie erscheinen uns in Summe das geringere Übel. 
Außerdem können die kleinen Säckchen durchaus weiterverwendet werden...

Sonntag, 14. Mai 2017

Stoffwindeln trotz Fremdbetreuung


Unser Nesthäkchen besucht seit einigen Wochen die Kinderkrippe. Obwohl wir auch die anderen Kinder mit Stoffwindeln gewickelt haben, war es für uns früher ganz klar, dass das nur zu Hause möglich ist. "Nicht zumutbar" für eine Tagesmutter oder eine Betreuungseinrichtung, so dachten wir uns. Völlig unbegründet, wie sich heute zeigt! Noch bevor unser jüngstes Kind mit der Eingewöhnung begann, fragte ich bei seinen zukünftigen Kindergärtnerinnen an, ob sie es sich vorstellen könnten, mit Stoff zu wickeln bzw. ob sie sich einfach mal ansehen wollten, wie es  funktioniert. Alle Damen stimmten sofort zu, und so zeigte ich ihnen in einem ruhigen Moment, wie mit Stoffwindeln gewickelt wird. "Das ist ja ganz einfach", war die einstimmige Meinung, "das können wir gerne machen!"
Und so können wir auch weiterhin auf Wegwerfwindeln verzichten. Der Mehraufwand für uns Eltern ist gering: Jeden Morgen bringen wir drei frische Stoffwindeln, in denen bereits das aufgefaltete Vlies liegt, und beim Abholen nehmen wir unser selbstgenähtes Wetbag mit den schmutzigen Windeln mit nach Hause. Auch den Kindergärtnerinnen verursachen die Stoffwindeln praktisch nicht mehr Arbeit: Die beiden Schichten - Stoffwindel und Vlies - sind schon einsatzbereit zusammengesteckt, die schmutzigen Windeln werden in das hübsche Wetbag gepackt. 
Wir wissen es zu schätzen und halten es nicht für selbstverständlich, dass unserem Wunsch entsprochen wurde. Und auch seither hörten wir keine Klagen seitens der Kindergärtnerinnen, sie kommen mit dem Wickelsystem wunderbar zurecht! Vielleicht eine Ermutigung für andere Eltern, ihre Kinder auch in Fremdbetreuung weiterhin mit Stoff wickeln zu lassen. Nachfragen zahlt sich aus, die Reaktion könnte positiver sein als vermutet!

Sonntag, 7. Mai 2017

Rezept: Hustensaft aus Maiwipferln

 

Vor wenigen Tagen kamen unsere beiden Kindergartenkinder mit dem Rucksack voller Maiwipferl (=Frühtrieb der Fichte) vom Wandertag nach Hause, und wollten unbedingt einen Maiwipferlsaft ansetzen. Dieser süße Sirup soll Linderung bei Husten bringen, und schmeckt noch dazu sehr köstlich. Da die nächste Erkältungswelle bestimmt früher oder später auch uns wieder erwischen wird, haben wir uns gleich ans Werk gemacht. Das Rezept ist so banal einfach, dass es sich sogar die Kinder gemerkt haben:

Zutaten :
Maiwipferl
Zucker (doppelt so viel wie Maiwipferl)

Zucker und Maiwipferl abwechselnd in einem Schraubglas schichten, wobei der Zucker den Abschluss bilden soll. Das Schraubglas verschließen und auf eine sonnige Fensterbank stellen. Einen Monat warten,  den Sirup abseihen, danach kühl und dunkel lagern. Durch den hohen Zuckergehalt hält sich der Saft problemlos über den Winter.

Nun heißt es nur noch abwarten - auf den Maiwipferlsaft, aber nicht auf die Erkältung!

Samstag, 6. Mai 2017

Geschenksverpackung


Wer ein Geschenk hübsch und liebevoll verpackt, drückt damit seine Wertschätzung für den Beschenkten aus. Andererseits sind Geschenkspapier, Zellophan und Schleifen nur sehr kurz in Gebrauch, bevor sie gleich wieder im Müll landen. Wäre es also ratsam, etwa dem Geburtstagskind sein Präsent unverpackt in die Hand zu drücken? Für manch einen mag das wohl eine Option sein, ich persönlich würde es als unhöflich empfinden. Also lieber von bereits gebrauchtem Geschenkspapier die Klebestreifen lösen und es wiederverwenden?  Nun ja, das wirkt doch irgendwie geizig.


Zeitungspapier
Wir haben uns auf die Suche nach möglichst ressourcenschonenden Verpackungsmöglichkeiten gemacht, und folgendes gefunden:
 
  1. Vorhandenes Geschenkspapier aufbrauchen. Wer dabei auf Klebestreifen verzichtet, gibt dem Beschenkten die Möglichkeit, das Papier tatsächlich nochmals zu verwenden.

  2. Geschenke in Zeitungspapier wickeln.
    
  3. Geschenksäckchen aus Karton, die man selbst erhalten hat, weitergeben. Üblicherweise sind sie auch nach mehrmaligem Gebrauch wie neu.
    
  4. Geschenksäckchen
  5. Geschenksverpackung aus Stoff: Entweder fertige Tücher, die nach dem Auspacken vielseitig weiterverwendet werden können, oder einfach dekorative Stoffe, aus denen später ein Nähstück wird. Auch hübsche Geschirrtücher bieten sich als kreative Verpackung an. Furoshiki nennt sich übrigens eine japanische Einpacktechnik mit Tüchern, die sich auch bei uns zunehmend großer Beliebtheit erfreut.
Stoff


Welches Verpackungsmaterial auch immer verwendet wird, irgendwie muss es zusammengehalten werden. Anstelle von Klebestreifen verwenden wir Satinbänder, die wir nicht knoten sondern mit einer einfachen Masche binden. So können die Bänder leicht gelöst und immer wieder weiterverwendet werden. 
 
 

Montag, 1. Mai 2017

Meine Zero Waste Handtasche


Auch wenn die Umstellung von einem Normal-Haushalt auf einen müllfreien Haushalt Zeit und Geduld erfordert, so stellt sich doch im Laufe der Zeit eine gewisse Routine ein. Schließlich ist das häusliche Leben von Gewohnheiten geprägt. Doch wie sieht es aus, wenn frau unterwegs ist? Unterscheidet sich der Inhalt einer Zero Waste Handtasche?
 
Vorab zur Handtasche: Obwohl ich privat sehr gerne eine handgemachte Tasche verwende, so ist diese für den Job nicht geeignet. Daher habe ich mich zumindest dazu entschieden, in die Qualität der Handtasche zu investieren, in der Hoffnung, dass sie dafür einige Jahre hält.
 
Der Inhalt meiner Tasche sieht heute etwas anders aus als früher, denn neben Geldbörse, Handy, Sonnenbrille und Schlüssel finden sich dort nun auch folgende Dinge:
feste Handcreme mit Dose

  • Zwei Taschentüchertaschen: eine befüllt mit sauberen Stofftaschentüchern, das zweite Täschchen zur Aufbewahrung der gebrauchten Tücher.
  • Zwei Stofftaschen für den spontanen Einkauf unterwegs: eine große und eine kleine (z.B. für den Kauf eines Weckerls o.ä.).
  • Ein Stück selbstgemachte feste Handcreme in einem kleinen Döschen.
  • Meine Menstruationstasse im diskreten Stoffsäckchen.
  • Ein Mini-Handtuch, ca. 17 x 17 cm, fürs Händewaschen unterwegs, um Einweg- Papierhandtücher zu vermeiden.


Zugegeben, meine Handtasche ist nach wie vor gut gefüllt. Doch schließlich will frau auf alles vorbereitet sein...