Samstag, 22. April 2017

Zero Waste Zahnpflege aus ärztlicher Sicht


Kürzlich besuchte ich einen Zero Waste Stammtisch, bei dem zum Thema "Zahnpflege" auch eine Zahnärztin geladen war. Fragt man den eigenen Zahnarzt nach seiner Beurteilung von Kokosöl und Birkenzucker, bekommt man fast immer negative bis schroffe Antworten - ob aus Unwissenheit oder Überzeugung, das sei dahingestellt.
Jedenfalls sah ich dem Vortrag mit großer Spannung entgegen und wurde nicht enttäuscht. Nach einer allgemeinen Einleitung zum Thema Mundhygiene und Zahnpflege wurden auch die (annähernd) müllfreien Alternativen zu Plastikzahnbürste und konventioneller Zahnpasta näher beleuchtet. Hier eine kurze Zusammenfassung der wichtigsten Punkte:

  • Im Prinzip braucht es überhaupt keine Zahnpasta um die Zähne gründlich zu reinigen. Eine weiche Zahnbürste und gewissenhaftes Putzen genügen.
     
  • Eine Bambuszahnbürste mit Nylonborsten ist unbedenklich. Naturborsten trocknen sehr schlecht, und können daher einen Nährboden für Keime bilden.
     
  • Es sollte niemals zu fest und wild geputzt werden, da das sowohl den Zahnschmelz als auch das Zahnfleisch schädigen kann.
     
  • Kokosöl ist zum Zähneputzen sehr gut geeignet, da es antibakteriell (also auch gegen Kariesbakterien) wirkt. Birkenzucker kann der selbst gerührten Zahnpflege ebenfalls bedenkenlos beigemischt werden. Bei Kurkuma ist zu beachten, dass es bei den Zähnen eventuell zu Verfärbungen führt, gleiches gilt für ätherische Öle. Wer möchte, kann Schlämmkreide oder Tonerde - beides nur sehr fein gemahlen! - beigeben.
     
  • Natron ist für starke Raucher geeignet, sollte ansonsten aber nicht täglich angewendet werden, da es den Zahnschmelz angreifen könnte.
     
  • Wichtig ist es, regelmäßig Zahnseide - egal ob aus Nylon, Seide oder einem anderen Material - zu verwenden, um Kontaktkaries zu vermeiden.
     
  • Fluorid ist nicht notwendig, wenn den Kindern die Zähne absolut gewissenhaft gereinigt werden und sie nicht naschen. Wer nicht auf Fluorid verzichten möchte, kann es etwa über angereichertes Speisesalz zu sich nehmen.

Somit bestätigte die Spezialistin, dass wir auch mit den Zero Waste Alternativen unsere Zähne sehr gut pflegen, und damit  bestimmt nicht die Gesundheit unserer Kinder aufs Spiel setzen.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen